Geburtstagsklassiker in üppig: Marmorkuchen

Geburtstagskuchen

Manchmal ist mir das Klassischste gerade klassisch genug. Nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu Geburtstagen. Zu denen gehört meiner Meinung nach: ein gemeinsames Geburtstagsfrühstück, die Geburtstagskerze (in unserer Familie traditionell die Taufkerze, die genau einmal im Jahr brennen darf ‒ angesichts größer werdender Entfernung zur eigenen Taufe und damit kleiner werdender Kerze musste bei mir inzwischen Ersatz geschaffen werden) und ein Geburtstagskuchen. Und Letzterer hat aus der Guglhupfform zu kommen und ein Rührkuchen zu sein.

Nun war der Geburtstag, den wir kürzlich gefeiert haben, nicht meiner, und Geburtstagskind M. ist gar kein solcher Geburtstagstraditionalist, zumal er einige der Traditionen (die Geburtstagskerze beispielsweise) überhaupt erst durch mich kennengelernt hat. Aber da ich an seinem Geburtstag nun einmal diejenige mit Frühstücks-, Kerzenanzündungs- und Kuchenbackdienst bin, hat er gekriegt, was ich zu solchen Gelegenheiten für absolut unumgänglich halte. Und in Sachen Kuchen hieß das: Marmorkuchen.

Marmorkuchen_Stück

Allerdings nicht irgendeinen. Ich habe diesmal nämlich nicht meine alte, fleckige Karteikarte hervorgeholt und den Marmorkuchen gebacken, den ich immer schon gebacken habe, sondern stattdessen die Backschätze* aufgeschlagen (doch, doch, so flexibel bin ich nämlich schon!). Von dem Marmorkuchenrezept darin hatten mir schon mehrere Leute vorgeschwärmt: so saftig! So schokoladig! Ich selbst hatte es allerdings bisher nie ausprobiert. (Zur Erinnerung: In den Backschätzen war Anne-Katrin Weber (nicht nur eine sehr, sehr nette Kollegin, sondern vor allem eine supererfahrene Bäckerin) für die Rezepte zuständig, ich für Texte und Lektorat. Daher habe ich nicht alle Rezepte selbst getestet.)

Und was soll ich sagen: Die Schwärmerei ist total berechtigt! Kein Vergleich zu den üblichen Marmorangelegenheiten, an die man spätestens am zweiten Tag tatsächlich mit Hammer und Meißel herangehen muss, nur um dann so was wie Gesteinsstaub im Mund zu haben. Wobei man fairerweise sagen muss: Ob der Kuchen am dritten Tag auch noch so schön saftig gewesen wäre, konnten wir nicht mehr feststellen, weil am Abend von Tag 2 nur noch ein paar Krümel auf der Kuchenplatte lagen. Ähem. Aber angesichts der Üppigkeit des Rezepts (reichlich Butter! Reichlich Eier! Schokolade statt Kakaopulver! Und zusätzlich Sahne!) wage ich mal die Prognose, dass dieser Marmorkuchen nicht so schnell trocken geworden wäre.

Marmorkuchen_Teig

M. jedenfalls hat sich über meine diktatorische Gestaltung seines Geburtstags nicht beschwert. Ging auch nicht: Er hatte den Mund voll Kuchen.

Marmorkuchen
Quelle: 
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
 
Zutaten
  • 100 g Bitterschokolade (mind. 70 % Kakaoanteil)
  • 250 g Butter
  • 250 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • ½ Vanilleschote
  • 5 Eier (Größe M)
  • 150 g Sahne
  • 300 g Mehl (Type 405)
  • 3 TL Backpulver
  • 1 TL Kakaopulver
Außerdem:
  • Butter und Mehl für die Form
  • Puderzucker zum Bestreuen
Anleitung
  1. Die Schokolade in Stücke brechen, vorsichtig schmelzen und lauwarm abkühlen lassen.
  2. Die Butter sehr schaumig rühren. Den Zucker und das Salz einrieseln lassen und alles ca. 2 Minuten schaumig rühren. Die halbe Vanilleschote der Länge nach aufschlitzen, das Mark herauskratzen und zur Buttermischung geben. Ein Ei nach dem anderen gründlich unterarbeiten. Erst die Sahne, dann Mehl und Backpulver einrühren und alles bei kleiner Stufe gut vermischen.
  3. Den Backofen auf 180 °C vorheizen (Ober-/Unterhitze; Umluft 160 °C ohne Vorheizen). Eine Kranz- oder Guglhupfform einfetten und mit Mehl ausstreuen.
  4. Den Teig halbieren. Die flüssige, lauwarme Schokolade zusammen mit dem Kakao unter die eine Teighälfte rühren.
  5. Zuerst die Hälfte des hellen Teigs, dann den Schokoladenteig und schließlich den übrigen hellen Teig in die Form geben. Eine Gabel in kreisförmigen Bewegungen durch alle Teigschichten ziehen, damit das typische Marmormuster entsteht.
  6. Den Kuchen im Ofen (unten) ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe machen), dann herausnehmen und 10 Minuten abkühlen lassen. Den Kuchen auf ein Kuchengitter stürzen, vollständig auskühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.
Anmerkungen
Da ich eine Keramik-Guglhupfform verwendet habe, hat sich bei mir die Backzeit auf 1 Stunde erhöht.

 

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7 Gedanken zu “Geburtstagsklassiker in üppig: Marmorkuchen

  1. Eva

    Das ist ja interessant – das Rezept variiert nur in der Menge der Schokolade (bei mir 200 g und kein Kakaopulver) von meinem „Grossis-Marmorkuchen“, den ich aus einem Arte culinaria Kochbuch von Miele habe und der nun schon seit 2008 in der Blogger-Szene rauf und runter gebacken wird. http://deichrunnerskueche.de/2008/08/grosis-marmor-g.html

    Aber es ist genau, wie du sagst mit diesem Kuchen (und das liegt eben an den etwas üppigeren Zutaten): „Kein Vergleich zu den üblichen Marmorangelegenheiten, an die man spätestens am zweiten Tag tatsächlich mit Hammer und Meißel herangehen muss, nur um dann so was wie Gesteinsstaub im Mund zu haben. “ :-)

  2. Eva

    Lustig. Wir hatten in unserer Familie ähnlich Geburtstagsrituale, die aber mit den Jahren, wo wir immer älter werden, peu à peu schleichend ausgelöst werden. Schade eigentlich. Und ein Marmorkuchen, der nicht staubt? Gekauft! :-)

  3. LEON

    Erst mal vielen dank vür das Rezept.
    Ich backe noch nicht lang und darum war ich erstaunt als im Rezept ohne Vorheizen bei Umluft standt.
    Wieso?bringt das irgend einen Vorteil?.
    Wäre toll wen mir das jemand erklären könnte,schon danke im voraus.

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Nicht vorzuheizen hat natürlich immer den Vorteil, dass man Energie spart. Beim Umluftbetrieb wird das Gargut (hier der Kuchen) direkt mit heißer Luft angeblasen; es muss sich also nicht erst der gesamte Backofen aufheizen, bis der Backvorgang in Gang kommt. Deshalb kann man sich das Vorheizen schenken – wenn man nicht gerade ein Soufflé macht oder Pizza backt, die in den knallheißen Ofen muss, um richtig knusprig zu werden. Kann sein, dass das Backen bei diesem Kuchen dann fünf Minuten länger dauert, aber dazu gibt es ja die Garprobe mit dem Stäbchen.

  4. Martina

    Ich habe den Marmorkuchne heute gebacken.
    Morgen wird angeschnitten (Geburtstag).
    Hoffentlich schmeckt er so wie er aussieht. Der Kuchen ist optisch schon mal der Knaller. Hab‘ noch nieeee so einen ‚Schönen‘ aus dem Ofen geholt.

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