Brotaufstrich des Monats November: Möhren-Räuchertofu-Aufstrich

Der November ist schon eine ganze Woche alt, und erst jetzt erscheint hier der Brotaufstrich des Monats. Eigentlich ein untragbarer Zustand. Ich habe auch nur eine Entschuldigung dafür: Seelenfutter! Die Zusammenfassung des Blogevents hatte Vorrang, und … puh! Die hat schon einiges an Zeit gekostet. Tja, und so ganz lässt mich das Thema auch noch nicht los.

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Deshalb gibt es diesmal, passend zum November, einen echten Seelenfutter-Aufstrich: Inspiriert ist er nämlich von den schön wärmenden, herzhaften Eintöpfen, die jetzt im Herbst und Winter wieder häufiger auf dem Tisch stehen. Zum Beispiel mit Möhren, denn Wurzelgemüse wird ja in den nächsten Monaten  einen nicht ganz unerheblichen Teil des Kühlschrank-Gemüsefachs einnehmen. Und da die orangefarbene Lieblingswurzel selbst eher einen süßlich-sanften Charakter hat, stelle ich ihr für den Aspekt „herzhaft“ schön kräftigen Räuchertofu an die Seite.

Gibt es unter euch jemanden, der noch nie Räuchertofu probiert hat? Ich finde ja, Räuchertofu ist die Einstiegsdroge für alle bis dato Tofu-Abstinenten, weil er ein ausgeprägtes Räucheraroma hat und daher ohne viel Hantiererei mit Marinaden auf eigenen Füßen stehen kann. Denn der Vorwurf, der dem Tofu an und für sich am häufigsten gemacht wird, ist ja: „Der schmeckt nach nichts.“ (Das höre ich übrigens nicht selten von denselben Leuten, die begeistert in geschmacksbefreiten Supermarkt-Gummi-Mozzarella beißen. Aber der hat ja auch kein Image als Vegetarier-Ersatzbefriedigung. Das nur als Polemik am Rande.)

Ich esse jedenfalls ziemlich häufig Räuchertofu: in besagten herzhaften Eintöpfen, im Salat, in Gemüsepfannen, paniert und gebraten oder ganz einfach in Scheiben auf dem Butterbrot, mit viel Senf bestrichen. Das Einzige, was ich im Laufe der Zeit gemerkt habe: Langes Mitkochen lässt das Aroma verschwinden. Deshalb gebe ich Räuchertofu an warme Gerichte immer erst zum Schluss.

Bei diesem Brotaufstrich ist das natürlich kein Problem, der ist eh kalt. Und sehr, sehr lecker. Am besten passt er meiner unmaßgeblichen Meinung nach auf herzhaftes Schwarz- oder Krustenbrot.

Brotaufstrich des Monats: Möhren-Räuchertofu-Aufstrich
Quelle: 
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
 
Zutaten
  • 3 mittelgroße Möhren
  • 1 EL Öl
  • 1 Prise Zucker
  • 1 TL gemahlener Kümmel
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 150 g Räuchertofu
  • Kresse zum Bestreuen
Anleitung
  1. Die Möhren putzen, schälen und grob reiben. Das Öl in einer Pfanne oder einem weiten Topf erhitzen. Die Möhrenraspel hineingeben, mit Zucker, Kümmel, Salz und Pfeffer würzen und 10‒12 Min. bei aufgelegtem Deckel weich garen, dabei hin und wieder falls nötig esslöffelweise Wasser zugeben, damit sie nicht braun werden.
  2. Inzwischen die Frühlingszwiebel vom Wurzelansatz befreien und in feine Ringe schneiden. Die Hälfte des Räuchertofus in winzige Würfelchen schneiden.
  3. Sobald die Möhrenraspel weich sind, die Raspel mit dem übrigen Stück Tofu in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab pürieren (oder im Mixer zerkleinern). Die Tofuwürfelchen und die Frühlingszwiebelringe unterrühren und die Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Das mit dem Aufstrich bestrichene Brot mit Kresse bestreuen.
Anmerkungen
Das Rezept ergibt ungefähr 320 g Aufstrich ‒ und die Menge ist schneller gegessen, als man so denkt. Denn hat man erst mal angefangen ...

 

14 Gedanken zu “Brotaufstrich des Monats November: Möhren-Räuchertofu-Aufstrich

  1. Eva

    „Geschmacksbefreit“ :-D
    Es gibt aber schon sehr unterschiedliche Räuchertofuqualitäten. Ich esse den auch sehr gern, aber manchmal hat er ein so beiziges Aroma, dass er ungenießbar ist und wenn man den als erstes probiert…
    Die Kombination mit Möhre gefällt mir und was ist das für ein schickes Brot auf dem Bild? ;-)

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Das Brot ist ein Walnussbrot. Nicht selbst gebacken, sondern aus dem Biomarkt. Bäcker weiß ich leider nicht – Bahde? Wir haben hier ja tatsächlich kein Versorgungsproblem in Sachen Brot, weshalb Selberbacken eigentlich reine Zeitverschwendung ist ;-) Ich werd’s trotzdem wieder tun! Und dass die Räuchertofus unterschiedlich stark geräuchert sind, das stimmt, Eva, wobei ich noch keinen als unessbar empfunden habe. Das hier ist ein mittelmäßig geräucherter (Alnatura); der von Taifun schmeckt deutlich intensiver. Den lege ich mir dann auch nicht mehr pur aufs Brot.

  2. Chawwa

    Ich gehöre zu den bisher Tofu-Distanzierten. Ich habe erst angefangen, Tofu selber zu kaufen und zuzubereiten, als meine Tochter mir gegen Wechseljahrsbeschwerden Phytoöstrogene empfahl. Damals kaufte ich Tofu auf dem Großmarkt bei einem chinesischen Händler, der die riesigen, in Lake schwimmenden weißen Blöcke selber portionierte. Später warnte man mich vor dem unkritischen Verzehr von Sojaprodukten wegen Genmanipulation. Also ließ ich wieder ab vom Tofu, bis auf hin und wieder Räuchertofu. Aber nur so lange, bis ich einmal einen so rauchigen erwischte, dass mir schlecht wurde. Das ist meine kleine traurige Geschichte vom Tofu. Bis jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde mit dem Tofu-Schabziger-Klee-Aufstrich von Sabine und der Entdeckung, dass meine lieben Biokistenlieferanten eine handliche 200g-Packung Tofu von Taifun im Angebot haben. Übrigens auch leckeren Räuchertofu! Und so habe ich also einen zweiten Versuch mit Tofu gestartet. Übrigens esse ich im Sommer manchmal auch Mozzarella. Geliefert mit der Biokiste.

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Das mit den Phytoöstrogenen wird ja auch inzwischen wieder kritisch gesehen … Aber was soll’s: Essen muss ja kein Heilmittel sein. Schön jedenfalls, wenn Dir der Schabzigeraufstrich schmeckt!

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Probier’s mal! Übrigens gibt es bei Tofu riesengroße Unterschiede in Geschmack und Konsistenz. Es gibt Sorten, die ich auch wirklich verabscheue – irgendeine, die in irgendeinem Bio-Sortiment eines normalen Supermarkts läuft zum Beispiel (erinnere mich gerade nicht an die Marke). Un-ess-bar! Die Naturtofusorten von Alnatura und Taifun finde ich ganz gut, aber am besten schmecken mir die Tofublöcke aus den Asienläden. (Wenn man Glück hat, erwischt man dort welche, auf denen „ohne Gentechnik“ steht. Bio sind die allerdings nie.) Die sind einfach von der Konsistenz her ganz anders; nicht so gummiartig. Also: Falls Du bisher nur Supermarkttofu probiert hast, dann gib dem Tofu als solchem noch eine Chance!

  3. Sandra von Topfschlacht

    Hallo Sabine, gestern gabs Bio-Tofu von Rewe. Den hatte ich natürlich schon gekauft bevor ich deine Antwort hier gelesen habe. Urteil: Auf Brot nicht zu essen.
    Der ist ziemlich salzig und erinnert von der Konsistenz an etwas zwischen Halumi und Radiergummi. Aber ist werde ihn trotzdem noch in deinem Rezeursten“. Das zweite Stück aus dem Päckchen bekommt eine Freundin, die darf das auch testen ^.^

    Lieben Gruß

  4. Stefanie

    Das liest sich sehr lecker! Ich esse sehr gerne Räuchertofu und auch „normalen“ Tofu. Aber da auch nicht jede Sorte, manche – gerade die aus dem Supermarkt – haben schon ein seltsame Konsistenz. Mit Räuchertofu und Tofu-„Frikadellen“ habe ich meinen omnivoren Freund von Tofu überzeugt. Und jetzt ist er ihn gerne in allen Varianten.
    Der Möhren-Räuchertofu-Aufstrich wird jedenfalls ausprobiert!

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Freut mich, dass Du den Aufstrich probieren willst! Ich habe übrigens auch Tofu-Abneigungen meines Liebsten großzügig übergangen und ihm einfach Tofu immer wieder serviert. Inzwischen mag er ihn. ;-)

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