Brotaufstrich des Monats Januar: Kichererbsen-Curry-Aufstrich

Es gibt ein paar Brotaufstriche aus dem Glas, die ich hin und wieder ganz gerne mag. Der Klassiker Nuss-Paprika gehört dazu, aber auch Kichererbsen-Curry-Aufstrich. Schaut man sich allerdings mal ernsthaft an, welcher Preis für ein bisschen pürierte Hülsenfrüchte mit Gewürzen verlangt wird, dann kann einem anders werden ‒ selbst mir, und ich bin wirklich nicht die geborene Sparfüchsin.

Deshalb habe ich mich an einem Nachbau des Kichererbsen-Curry-Aufstrichs versucht und muss sagen: Diese Version schmeckt mir noch besser. Außerdem ist sie deutlich preiswerter ‒ ich schätze mal, die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 2 Euro, und dabei war ich sogar faul und habe Kichererbsen aus der Dose (in Bio-Qualität) genommen. Mit getrockneten wäre man noch billiger weggekommen. Dafür kann ich mit der Ausbeute (550 g, das ist ein Einmachglas zu 0,75 l dreiviertel voll) eine ganze Brunchgesellschaft verköstigen. Wer das nicht möchte, kann den fertigen Aufstrich bestimmt auch portionsweise einfrieren.

Kichererbsen-Curry-Aufstrich

Bevor ich daher eine unbedingte Nachpürierempfehlung ausspreche, noch eine Warnung: Gebt dem Aufstrich unbedingt eine Nacht zum Durchziehen! Ich war nämlich nach dem Pürieren und Abschmecken schon der festen Überzeugung, die ganze Sache sei misslungen: Die Mischung schmeckte so unrund und verhärmt bohnig, dass ich dachte, ich müsse von vorn anfangen. Aber beim Probieren am nächsten Morgen hatte sich das vollkommen gewandelt! Jetzt schmeckt der Aufstrich würzig-süßlich-fruchtig und trotzdem herzhaft, genau wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Also: Das Rezept ist nix für die spontane Eingebung fünf Minuten vor der Brotzeit. Aber sonst: wunderbar! Ich werde doch noch zur Sparfüchsin.

Kichererbsen-Curry-Aufstrich
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Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
 
Zutaten
  • 1 Zwiebel
  • 1 Apfel
  • 1 EL Öl
  • 3 TL Currypulver (z. B. Madras)
  • 100 ml Apfelsaft
  • 1 Dose Kichererbsen (400 g Füllgewicht, 240 g Abtropfgewicht)
  • Salz
  • Zucker
Anleitung
  1. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Den Apfel waschen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und den Apfel ungeschält in grobe Stücke schneiden.
  2. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin bei mittlerer Hitze in ca. 5 Minuten glasig anschwitzen. Das Currypulver darüberstreuen, kurz mitbraten, dann die Apfelstücke und den Apfelsaft zugeben und alles bei mittlerer Hitze köcheln, bis der Apfel weich, aber noch nicht zerfallen ist.
  3. Die Kichererbsen abgießen und in ein hohes Gefäß füllen. Die Apfelmischung dazugeben und alles glatt pürieren. Den Aufstrich mit Salz würzen und etliche Stunden (am besten über Nacht) durchziehen lassen. Am nächsten Morgen falls nötig mit Salz und Zucker abschmecken.
Anmerkungen
Dieses Rezept ist eine wirklich gute Verwendungsmöglichkeit für Currypulver, das ich zwar der Vollständigkeit halber im Gewürzregal habe, allerdings selten benutze ‒ bei indischen Gerichten stelle ich die Gewürze selbst zusammen. Kann man hier natürlich auch tun, aber mit indischer Küche hat dieser Aufstrich eh nichts zu tun. Also: ran ans Currypulver!
Wer mag, kann natürlich noch mit Chilipulver Schärfe hineinbringen.

 

10 Gedanken zu “Brotaufstrich des Monats Januar: Kichererbsen-Curry-Aufstrich

  1. Eva

    Den Aufstrich könnte ich mir auch prima als Dip zu indischen Fladenbroten vorstellen. Klingt köstlich!
    Und ich glaube, ich bin eine Sparfüchsin – sowas würde ich niemals kaufen. ;-)
    Wundervolles neues Jahr nochmal + liebe Grüße,
    Eva

  2. Livia

    Das Rezept probiere ich bestimmt aus. Denn ich habe auch mal versucht, den Kichererbsen-Curry-Aufstrich nachzukochen, und es war überhaupt nicht lecker. Ein guter Tipp, die Kichererbsen im Glas zu nutzen. Auf Apfel und Apfelsaft als Geschmackszutat wäre ich wohl nicht gekommen. Das sorgt bestimmt für die richtige Abrundung. Schönes Neues Jahr – mit genug Aufstrich :-D

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Hallo Livia, geschmacklich dürfte es eigentlich nicht so viel Unterschied machen, getrocknete Kichererbsen zu verwenden. Nur war mir die Einweicherei und Kocherei zu viel Aufwand, zumal für die geringe Menge. Aber probier das mal mit dem Apfel! Viele klassische (also, ich meine jetzt: europäische) Currygerichte leben ja von etwas Süße zur Würze. Dir auch ein frohes neues Jahr!

  3. Anita Rose

    Aufjedenfall eine interessante Mischung die man mal probiert haben muss. Ich kann mir gut vorstellen die Soße in einen Burger dazu zutun. Oder für meine Kinder in ihr Pausenbrot. Demnächst muss ich es mal probieren.

  4. Karin

    Habe heute deinen Aufstrich gemacht aber eine große Dose Kichererbsen und 2 Äpfel genommen. Nach Fertigstellung in 3 kleine Schüsseln aufgeteilt, beim 1 habe ich 1 kleine Karotte fein dazu gerieben und ein paar Tropfen Zitrone, beim 2 habe ich 3 Radieschen fein gerieben (habe mich inspierieren lassen durch dein Bild) und etwas Schnittlauch und bei der 3. Schüssel 1 kleinen Paprika und in kleine Würfel geschnitten mit einer Prise Rosenpaprika . Alle 3 sind geschmacklich sehr gut.
    Danke für das Rezept auch wenn ich es etwas erweitert und dadurch verändert habe.
    LG Karin

  5. Müll

    Man kann soviel ausprobieren. Das ist wirklich super, ich denke als Dip einfach perfekt. Ich werde das demnächst mal nachkochen und hoffe es schmeckt. Danke für diesen Artikel!

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Ehrlich gesagt: Das lässt sich pauschal kaum beantworten. Es hängt davon ab, wie hygienisch gearbeitet wurde, wie lange der Aufstrich jeden Tag bei Zimmertemperatur auf dem Frühstückstisch steht, was sich gerade für Bakterien im Kühlschrank tummeln … Ich denke, um die vier Tage hält sich der Aufstrich ganz gut. Aber es kann auch kürzer sein, oder länger.

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