Rhabarberkuchen mit Käsehaube und Kardamom

Dieses Blog ist ein nachhaltiges Blog. Rezepte werden hier nicht fürs schnelle Ex und Hopp gepostet, sondern sind wiederverwendbar. Im Zweifel jedes Jahr.

Rhabarberstangen in einem Krug

Macht es daher was, dass die Rhabarbersaison quasi zu Ende ist, bevor es Frau S. aus H. schafft, ihr Rezept für Rhabarberkuchen aufzuschreiben? Also, mal abgesehen davon, dass euch jetzt hoffentlich das Wasser im Mund zusammenläuft und ihr trotzdem bis nächstes Jahr warten müsst, bis ihr diesen Kuchen backen könnt? Ähem.

Zu meiner Verteidigung: Hier gab es zumindest letztes Wochenende noch Rhabarber auf dem Markt. Und ich will diesen Rhabarberkuchen unbedingt notieren, denn ich habe ihn in dieser Saison gleich zweimal gebacken. Wer mich kennt, weiß, dass das für mich eine geradezu unglaubliche Quote ist, denn als große Kuchenbäckerin würde ich mich nie bezeichnen.

ein Stück Rhabarberkäsekuchen

Wobei: Da hat sich im letzten Jahr etwas verändert. Ich backe öfter als jemals zuvor. Am Wochenende, fürs Wochenende. Weil M. dann seine Kaffee-und-Kuchen-Stündchen liebt. Aber vor allem, weil mir irgendwann klargeworden ist, dass Kuchenbacken eine nette Art ist, ihm und mir selbst zu zeigen: Ich mach’s uns schön.

Backen ist Liebe, habe ich irgendwo mal gelesen, weil es anders als Kochen selten aus purer Notwendigkeit getan wird, sondern gewissermaßen ein Sahnehäubchen auf den Alltag tupft. Und weil man einen Kuchen nie alleine isst. Der Gedanke hat sich bei mir festgesetzt. Und seit ich öfter backe, stelle ich fest: Ja, stimmt. Kuchen essen macht zufrieden, selbst gebackenen Kuchen essen macht glücklich.

Dieser Rhabarberkuchen ganz besonders, denn mit ihm haben wir einen neuen Neffen begrüßt. Er hat zwar nichts abbekommen, aber das schien ihm nichts auszumachen. Uns anderen hat der Kuchen jedenfalls geschmeckt, auch wenn wir natürlich vom Babygucken ein bisschen abgelenkt waren. Die Kombination von Rhabarber und Kardamom ist eine großartige Entdeckung, die ich schon vor einigen Jahren gemacht habe. Seitdem kommt bei mir häufiger etwas Kardamom ins Rhabarberkompott, am besten zusammen mit einem kleinen Schuss Rotwein.

Ein Rest Rhabarberkompott war übrigens auch die Initialzündung für das Kuchenrezept. Ich habe ihn einfach mit Stärke etwas angedickt, auf einem Mürbeteigboden verteilt und mit einer Käsehaube bedeckt. Super! Beim nächsten Mal habe ich dann frischen Rhabarber genommen. Genauso super! Ich weiß gar nicht, welche Version ich lieber mag. Die mit frischem Rhabarber ist natürlich zeitsparender, deshalb gebe ich sie euch hier an. Es sei denn, man hat sowieso einen Rest Rhabarberkompott irgendwo rumstehen.

Rhabarberkäsekuchen angeschnitten

Die gute Nachricht für alle, die nicht auf die nächste Rhabarbersaison warten wollen: Ich könnte mir vorstellen, dass der Kuchen auch mit Kirschen ganz wunderbar schmeckt. Wie gesagt: nachhaltiges Blog. Rezepte können hier mehrfach verwendet werden.

Rhabarberkuchen mit Käsehaube und Kardamom
Quelle: 
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
 
Zutaten
Für den Teig:
  • 3 grüne Karamomkapseln (ersatzweise ¼ TL gemahlener Kardamom)
  • 200 g Weizenmehl (Type 405)
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 70 g Zucker
  • 1 Ei (Größe M)
  • 125 g kalte Butter
Für den Belag:
  • 450 g Rhabarber
  • 500 g Magerquark
  • 250 g Schmand
  • 2 Eier (Größe M)
  • 1 EL Vanillezucker
  • 150 g Zucker
  • 2 EL Speisestärke
Außerdem:
  • Springform (24 oder 26 cm Ø)
  • Butter für die Form
Anleitung
  1. Für den Teig die Kardamomkapseln aufritzen, die schwarzen Samen herauslösen und mörsern. Kardamom mit Mehl, Mandeln und Zucker in einer Schüssel mischen, Ei und kalte Butter in Stückchen dazugeben und alles schnell zu einem glatten Teig verkneten. Die Springform falls nötig fetten (meine ist beschichtet; bei Mürbeteig ist daher kein Fetten nötig) und den Teig als Boden hineindrücken, dabei einen ca. 4 cm hohen Rand hochziehen. Die Form mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
  2. Für den Belag den Rhabarber waschen, Enden abschneiden und die Stangen in 3–4 cm lange Stücke schneiden. Ihn zu schälen ist bei allen Sorten, die mir jemals begegnet sind, nicht nötig! Wirklich. Spart euch die Arbeit.
  3. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Alle übrigen Zutaten für den Belag gründlich verquirlen.
  4. Die Rhabarberstücke auf dem Mürbeteigboden verteilen, die Käsemasse darübergießen und etwas glatt streichen. Den Kuchen im Ofen (Mitte) ca. 55 Minuten backen, bis er oben leicht gebräunt ist. Herausnehmen, vollständig auskühlen lassen und dann aus der Form lösen.

4 Gedanken zu “Rhabarberkuchen mit Käsehaube und Kardamom

  1. Andrea

    Boah! Kardamom! Den könnte ich im Moment an jeden Kuchen machen.
    Ich hab zur Zeit Stachelbeeren zum Verarbeiten, das würde sicher auch gut schmecken.
    Danke für das tolle Rezept.

    Andrea

  2. Andrea

    Da habe ich doch tatsächlich, als ich das Rezept noch mal nachgelesen habe, gemerkt, dass ich es ganz versäumt habe, der frisch gebackenen Tante zu gratulieren. Also: herzlichen Glückwunsch und alles Gute für den neugeborenen Neffen, der in späteren Jahren ja sicher in den Genuss der Tanten-Talente: backen und kochen kommt.

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